Wenig beachtet und doch so schön
Der Oste-Hamme-Kanal entwässert den nördlichen Teil des Teufelsmoors und war früher ein wichtiger Transportweg. Damals fuhren unzählige Kähne auf ihm, um den hier abgebauten Torf nach Bremen und Hamburg zu bringen.
Schnurgerade zieht sich der Kanal durch Gnarrenburg. Heute sieht er eher wie ein Graben aus, aber einst war er sechs Meter breit und eine bedeutende Wasserstraße. Neben der Entwässerung des Teufelsmoors diente er als Hauptverkehrsader, da die Straßen kaum befahrbar waren und es bis 1909 keine Eisenbahn gab. Zahlreiche Zweigkanäle führten zu den Moorhöfen und Fabriken. Hier fuhren bis zu 1.600 Torfkähne, die den von den Moorbauern abgebauten Brennstoff zu den Fabriken sowie weiter nach Bremen und Hamburg brachten. Auf den Kähnen wurde nicht nur Torf transportiert, sondern auch Waren des täglichen Bedarfs und sogar Menschen, die sonntags zur Kirche fuhren. Die Boote wurden gestakt, von Hand gezogen oder, wenn der Wind günstig stand, gesegelt.

Der Bau des Kanals begann 1769 unter der Leitung von Jürgen Christian Findorff. Nach 21 Jahren, im Jahr 1790, war das 16 Kilometer lange Bauwerk vollendet und wurde später weiter ausgebaut. Im Süden fließt der Kanal in die Kollbeck, die wiederum in die Hamme mündet. Hier, an der sogenannten Kreuzkuhle, gab es bis 1871 eine Zollstation zwischen dem Königreich Hannover und der Stadt Bremen. Heute kannst Du dort den neuen Hafen Kollbecksmoor besuchen, der 2014 eingeweiht wurde. Mit nachgebauten Torfkähnen wird dort die Tradition des Torftransports lebendig gehalten.

Der Verein – Findorffs Erben vom Kolbecksmoor e.V.
Der noch junge Verein, der mit viel Leidenschaft auf dem Gelände des neuen Torfschiffhafens in Kollbecksmoor aktiv ist. Der Name des Vereins ist Programm: Wie der berühmte „Moorkommissar Jürgen-Christian Findorff“, der einst das Teufelsmoor erschloss, will auch der Verein Pionierarbeit leisten.

Ihr Ziel ist es, Dir auf spannende Weise die Geschichte der Moorkolonisation und Torfschifffahrt näherzubringen. Das geschieht durch historische Fahrten mit den originalgetreuen Torfschiffen, bei denen Du in die Vergangenheit eintauchst und gleichzeitig viel über die Besiedlung des Teufelsmoors und die Menschen, die hier einst lebten, erfährst. Dabei wird Dir die Natur und der einzigartige Lebensraum des Teufelsmoors von damals bis heute nähergebracht.
Der Verein organisiert regelmäßig Veranstaltungen für die Öffentlichkeit. Dazu gehören:
- Torfkahnfahrten mit verschiedenen Angeboten
- Themenführungen rund um das Teufelsmoor
- Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche
- Kulturelle Veranstaltungen, die das Moorerlebnis bereichern
- Ausbildungsmöglichkeiten für den Bootsführerschein
- Kurse zur Plattdeutschen Sprache, damit die Tradition auch sprachlich weiterlebt
So leistet der Verein wertvolle Arbeit, um das kulturelle Erbe des Teufelsmoors lebendig zu halten und für Dich erlebbar zu machen.
Torfkahnhafen Kreuzkuhle
Ort: Langehausen / Barkhausen / Findorfer Straße / An der Kreuzkuhle, 27442 Gnarrenburg
ÖPNV: Bahnhof Osterholz-Scharmbeck, Regional-Bus 640 (Nordsoder Straße, Worpswede), 900 Meter Fußweg
Informationen:
http://www.findorffserben.de
Kontakt:
Findorffs Erben vom Kolbeckmoor e.V.
Bremer Straße 17
27442 Gnarrenburg
Tipp: gleich gegenüber vom Torfkahnhafen Kreuzkuhle befindet sicher der Gasthof „Zur Kreuzkuhle“. Hier kümmert sich inzwischen die sechste Generation mit Herz und Leidenschaft um das Wohl der Gäste. Das Gasthaus strahlt durch den familiären Charme, die persönliche Atmosphäre und echte Herzlichkeit eine besondere Wärme aus, die Deinen Besuch unvergesslich macht.
Hier erwartet Dich norddeutsche Tradition, gepaart mit einzigartigen und leckeren Gerichten, die regional, saisonal und mit viel Hingabe zubereitet werden. Das Team ist topmotiviert, vielfältig und sportlich unterwegs – alles aus Liebe zum Gast. Jeder ist hier herzlich willkommen und wird das spüren.
KONTAKT GASTHOF
Gasthof „Zur Kreuzkuhle“
An der Kreuzkuhle 13
27442 Gnarrenburg-Findorf
Tel: 04794/263
kreuzkuhle@web.de
www.kreuzkuhle.de