Moor entdecken – Im Ahlenmoor
Das Ahlenmoor ist ein beeindruckendes Hochmoor mit rund 40 Quadratkilometern Fläche – das größte seiner Art im Landkreis Cuxhaven und eines der größten Moore in Niedersachsen.
Neben dem bekannten Teufelsmoor bietet das Ahlenmoor eine spannende Mischung aus Natur und Geschichte. Zwar wurde das ursprüngliche Biotop im letzten Jahrhundert durch Torfabbau, Trockenlegungen und Besiedelungen stark verändert, doch gibt es immer noch naturnahe Hochmoorbereiche. Diese Reste des Hochmoores stehen unter strengem Naturschutz und gehören zum europaweiten Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“.

Einblicke in die Entstehung und die Landschaft des Ahlenmoores
Das Ahlenmoor begann sich vor etwa 10.000 Jahren, nach dem Ende der letzten Eiszeit, zu formen. Dabei entstanden auch mehrere Moorrandseen, die in Senken zwischen den Geestrücken und dem wachsenden Hochmoor liegen. Zu diesen gehört der Dahlemer See, der durch seine ungewöhnliche „wandernde“ Uferlinie auffällt. Am östlichen Ufer bildet sich eine Steilkante, die zeigt, wie der See langsam in das Hochmoor vordringt, während das westliche Ufer allmählich verlandet. So entsteht ein dynamisches, stetig wandelndes Bild der Natur, das für viele Tiere und Pflanzen zum Lebensraum wird. Hier finden besonders Wasservögel im Winter ein Rastgebiet, und im Sommer nutzen heimische Vögel das Moor als Brutgebiet.
Der Torfabbau hat im Ahlenmoor eine lange Tradition. Schon im 17. Jahrhundert begannen die Bauern der umliegenden Dörfer, den Torf zu stechen, um ihn getrocknet als Brennstoff zu nutzen. Die einzelnen, abgetorften Streifen wurden nach und nach in Weideflächen und Äcker verwandelt, wobei die jährliche Abbauleistung damals nur etwa drei bis fünf Meter umfasste. So blieb das Ahlenmoor bis ins 19. Jahrhundert hinein eine weite, offene und fast baumlose Landschaft, in der nur Heidekraut, Pfeifengras und Wollgras wuchsen. Besonders beeindruckend war damals das Schauspiel der balzenden Birkhähne im ersten Morgenlicht.

Während des Ersten Weltkriegs begann man damit, das Moor gezielt zu kultivieren, oft unter Einsatz von Kriegsgefangenen. Die systematische Entwässerung und der großflächige Einsatz von Kunstdünger wurden jedoch erst in den 1950er-Jahren durchgeführt. Dies sollte den Bauern aus den damaligen deutschen Ostgebieten eine neue Existenzgrundlage bieten. Der industrielle Torfabbau startete 1956, überwiegend zur Produktion von Blumenerde. Bis in die 1980er-Jahre wurden hier auch Strafgefangene eingesetzt, die in einem Lager in Ahlen-Falkenberg untergebracht waren.
Naturschutz und Renaturierung im Ahlenmoor
Heute sind etwa 17 Prozent der Moorfläche noch unkultiviert, und davon kann etwa ein bis zwei Prozent als naturnah gelten. Die typische Hochmoorflora, zu der u.a. das Heidekraut zählt, wird zunehmend von anderen Pflanzen wie der Moorbirke und der Blaubeere verdrängt, die weniger Nährstoffe benötigen und mit dem wechselnden Wasserstand gut zurechtkommen. Trotzdem werden einige Flächen wieder renaturiert, um die ursprüngliche Moorlandschaft und ihre Artenvielfalt zu bewahren. Auf extensiv genutzten Weiden siedeln sich nun verschiedene Kräuter, Seggen und Binsen an, die Libellen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken – ein echtes Paradies für Naturfreunde.
Das Moor erleben – Freizeitangebote und das MoorIZ
Für Besucher gibt es im Ahlenmoor viele Möglichkeiten, das Moor und seine Geschichte zu entdecken – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder bei einer Tour mit der Moorbahn. Das MoorInformationsZentrum (MoorIZ) im alten Torfwerk ist ein echtes Highlight: Hier kannst du bei einer interaktiven Erlebnisausstellung alles über die Vergangenheit und die Zukunft des Ahlenmoores erfahren. Was genau ist ein Moor? Welche Tiere und Pflanzen leben hier? Was hat der Mensch verändert? Die Ausstellung beantwortet diese Fragen und bietet eine Entdeckungsreise, bei der du auf verschlungenen und schwankenden Pfaden durch die Geschichte und Natur des Moores wanderst.

Das MoorIZ
Das MoorInformationsZentrum, kurz MoorIZ, ist ein echtes Highlight im Ahlenmoor und perfekt für alle, die Moor und Natur auf spannende Art erleben wollen. Die interaktive Erlebnisausstellung bringt dir auf anschauliche Weise die Geschichte und Zukunft dieses besonderen Lebensraumes näher. Hier erfährst du Antworten auf spannende Fragen: Was genau ist ein Moor? Welche Bedeutung hat es für uns? Und welche Pflanzen und Tiere nennen es ihr Zuhause?
Durch die Ausstellung führt ein abwechslungsreicher Pfad, der dich immer tiefer in die faszinierende Welt des Moores eintauchen lässt. Von der obersten Etage aus kannst du den weiten Blick über das Ahlenmoor genießen und die Region zwischen Hamburg, Bremen und Cuxhaven auf einer begehbaren Luftaufnahme erkunden. Das MoorIZ bietet außerdem ein eigenes Labor, wo Gruppenveranstaltungen stattfinden. Hier kannst du die Pflanzen und Tiere des Moores einmal ganz genau unter die Lupe nehmen! Für Tagungen oder Sonderausstellungen gibt es sogar einen Seminarraum.

Von der obersten Etage des MoorIZ hast du einen tollen Ausblick über das Moor. Eine begehbare Luftaufnahme zeigt das gesamte Elbe-Weser-Dreieck von Hamburg bis Bremen und Cuxhaven, sodass du die Region auch aus der Vogelperspektive kennenlernen kannst. Für Gruppen gibt es sogar ein eigenes Labor, in dem ihr die Flora und Fauna des Ahlenmoores genau unter die Lupe nehmen könnt. Ein Café-Restaurant, ein Themenspielplatz, ein kleiner Shop und viele Veranstaltungen runden das Angebot ab.
Das Ahlenmoor ist also nicht nur ein Naturerlebnis, sondern auch ein faszinierendes Stück Kulturgeschichte. Wer hierherkommt, taucht in eine besondere Welt ein – voller Pflanzen, Tiere und spannender Geschichten aus der Vergangenheit.

Café-Restaurant Torfwerk
Ein Tag voller Abenteuer im Ahlenmoor weckt den Appetit! Im Café-Restaurant „Torfwerk“ im MoorIZ kannst du dich wunderbar stärken und entspannen – ganz gleich, ob du lieber gemütlich drinnen oder draußen an der frischen Luft sitzen möchtest. Hier erwarten dich köstliche hausgemachte Kuchen und duftender Kaffee, die das Café zu einem echten Geheimtipp für Schleckermäuler machen. Oder du probierst die leckeren Gerichte aus der regionalen Küche, die frisch und liebevoll zubereitet werden. Das „Torfwerk“ ist der perfekte Ort für eine Pause, bevor es weitergeht auf Entdeckungstour durch das Ahlenmoor!
KONTAKT & INFORMATION
MoorIZ Ahlenmoor
Am Hohen Kopf 3
21776 Wanna
Telefon: (0 47 57) 8 18 95 58
mooriz@ahlenmoor.de
www.ahlenmoor.de
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober:
täglich 10 bis 18 Uhr
November bis April:
Do. bis So. 11 bis 17 Uhr
Café-Restaurant „Torfwerk“
Die Gastronomie im MoorIZ
Ansprechpartner: S.-C. Haake
Am Hohen Kopf 3
21776 Wanna
Telefon: (0 47 57) 81 84 91
ÖPNV: Für Gäste ohne fahrbaren Untersatz hält die Samtgemeinde Land Hadeln das Anruf-Sammeltaxi (AST) bereit. Unter der Telefonnummer 04721-5512655 kannst du dir das Anruf-Sammeltaxi bestellen.
von Otterndorf nach Ahlen-Falkenberg/Torfwerk – MoorIZ – Linie AST 1322
von Ahlen-Falkenberg/Torfwerk nach Otterndorf – Linie AST 1322